Die kleine Vereinschronik

Die Anfänge des Fußballclubs Marnheim gehen zurück an das Spätjahr 1918, das Ende des 1. Weltkrieges. Damals rückten die Franzosen in die Pfalz ein und auch Marnheim wurde von den Kriegsgewinnern besetzt. Turnen nach dem Jahn`schen Gedanken und Radfahren waren die Sportdomainen.

Die französischen Soldaten vertrieben damals ihre Freizeit mit Fussballspielen, einem den Marnheimern bis dahin unbekannten Spiel, dem die Dorfbuben interessiert zusahen. Die Soldaten schenkten der Marnheimer Jugend den ersten Ball, es war ein ovaler Rugbyball. Mit diesem Ball wurden die ersten Spielversuche unternommen. Von einem Verein konnte damals noch nicht die rede sein, denn die Dorfbuben waren erst 11–15 Jahre alt. Der damalige Dorfanger an der Bolander Straße, oberhalb der Schuhfabrik Steitz war der 1. Spielplatz. Allmählich wurde das Fussballspiel auch bekannter und weitere Jugendliche interessierten sich sich für diesen Sport. In dieser Zeit entstanden die ersten reinen Fussballvereine, oder auch die älteren Turnvereine hatten Fussballer in ihren Reihen vereint.

Der Fussballclub Marnheim wurde schliesslich am 28. Februar 1919 gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Erster Vorsitzender des Vereins war damals Heinrich Weber, der Vater von Eugen und Heinrich Weber,eine der ersten Spieler beim Fussballclub. Vermutlich wurde Heinrich Weber damals vorgeschlagen und zum 1. Vorsitzenden gewählt um einen verantwortlichen Repräsentanten für den Verein zu haben, der sich damals zum grössten teil aus Jugendlichen zusammensetzte.

Das bekannte 1. Foto der Clubspieler mit ihrem Vereinsschild von 1918 entstand im Abschluss an den Festzug anlässlich der Einhaltung der neuen Kirchenglocken im Jahre 1921. Der Verein mit seiner Fussballmannschaft nahm an diesem grossen Festzug teil und trat hierbei erstmals öffentlich in Erscheinung. Erster Mittelstürmer war damals Heinrich Weber, Heinrich Schmitt genannt (Gaija) war der Linksaussen und Jakob Baldauf, Jakob Steitz, Ludwig Heppes und Hänschen Kolb fungierten als Verteidiger. Der 1. Torwart war Ludwig Schmitt. In Fritz Bolander hatte man einen zuverlässigen vereins- und Ballwart. Damals führte man noch die vom Mutterland des Fussballs England stammenden Positionsbezeichnungen wie "Goalkeeper, Back, Halbfund centre-force und dgl..

Grosse Verdienste am Aufbau des Vereins hatte bereits in jungen Jahren Hermann Berche, der bis zum Wiederbeginn nach dem 2. Weltkrieg mehrere Jahre Spielleiter, Schriftführer und Vorsitzender war. Er pflegte den Kontakt mit dem Fussballverband und zu benachbarten Vereinen mit denen die 1. Freundschaftsspiele ausgetragen wurden. Zu diesen Spielen war man entweder mit dem Fuhrwerk oder mit dem Fahrrad unterwegs.

Weiß-Blau waren die Farben des Fussballclubs Marnheim und sie sind es bis zum heutigen Tage geblieben, es waren die Farben des 1. FC Nürnberg des damals führenden Fussballvereins in Deutschland, deshalb war man auch in Marnheim stolz Weiß-Blaue Trikots überziehen zu können, weil man von dieser Nürnberger Meistermannschaft und seinen allseits bekannten Spielern begeistert war.

Gespielt wurde dann schließlich auf dem Weierhof, wo die Realanstalt am Donnersberg einen an der Bolander Straße gelegenen Sportplatz zur Verfügung stellte, der sich allerdings zur Straße hin neigte und viele Unebenheiten hatte. Trotzdem waren die Spieler froh einen Fußballplatz zu haben, vor allem auch weil seine Benutzung unentgeltlich war.

In den dreißiger Jahren hatte der Fußballclub seine erste große Blütezeit zu verzeichnen, mit großem Erfolg wurde damals Fußball gespielt. Unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Peter Kaufhold und Seilender Karl Effert wurden Meisterschaftsspiele auf dem Weierhof-Platz ausgetragen. Zu der Mannschaft der 30iger Jahre gehörten Otto Erlebach, Ludwig Heppes, Albert Zelt, Ernst und Fritz Bohlander, Heinrich Schmitt, Franz Schamberger, Alfred Trott, Hans Kolb, Jakob Hofmann, Jakob Käufer, Willi Hoffmann um einige zu nennen.

Mit dem Beginn des 2. Weltkriegs hatte der Fußball langsam seinen inzwischen geschaffenen Stellenwert verloren. Sportkameraden mussten ihren Wehrdienst ableisten, einige kamen an die Front wo viele gefallen waren, vermisst sind, oder mit Kiegsverletzungen heimkehrten.

Im Jahre 1946 formierte sich der Fußballclub Marnheim neu. Namen wie Hermann Berche, Karl Gießen, Karl Brandmeyer, Alfred Trott, Karl Franzreb, Ernst Bohlander, Jakob Hofffmann, Hans Espenschied, Hugo Fuchs, Karl Henrich und Fritz Frühauf. Mit den Fahrzeugen des Metzgers Peter Seip und LKW von Willi Hanser wurde die Mannschaft zu den einzelnen Spielen gebracht.

... die Gegenwart wurde neu geschrieben. Haben Sie Interesse diese Chronik hier zu vervollständigen?

"Elf Freund müßt ihr sein um Siege zu erringen"

Dies war auch damals das Motto der Blau-Weißen.